Maximilian Arnhold ist Video- und Audioredakteur beim RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Und er ist der Mann hinter „Klima und wir“. Seit genau einem Jahr betreibt er bereits mit großem Erfolg den Podcast, der als Projekt während seines Volontariats begann. Das Format „Klima und wir“ will wissen und verstehen, was der menschengemachte Klimawandel für unser Zusammenleben bedeutet und Lösungen aufzeigen. Im Interview zum einjährigen Podcast-Geburtstag spricht Maximilian über die Idee zum Projekt und darüber, wie er als Volontär alle Freiheiten zur Gestaltung des Formats bekam.
Der Podcast „Klima und wir“ läuft diesen Monat schon seit einem Jahr. Wie kam es zu der Idee?
„Wenn die Klimakrise die größte Herausforderung unserer Zeit ist, warum bilden wir sie dann journalistisch nicht noch mehr ab?“ Diese Frage habe ich mir gestellt, bevor „Klima und wir“ im März 2021 an den Start ging. Mitten in der Corona-Krise drohte das Thema unterzugehen, dabei hängen Pandemien, Klimawandel und die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zusammen.
Ich wollte mehr Aufmerksamkeit für das Thema schaffen, das mich auch privat schon länger beschäftigt. Mit meiner Idee eines Podcasts, der Menschen in der Klimakrise zu Wort kommen lässt, stieß ich zum Glück auf offene Ohren.
Als Volontär solch ein umfangreiches und vor allem langfristiges Projekt zu gestalten ist spannend und sicherlich eine Herausforderung. Wie bist du anfangs an das Thema herangegangen und wie hat es sich entwickelt?
Ich bin voller Euphorie gestartet. Von Anfang an durfte ich mich um alles selbst kümmern – von der Themenrecherche über die Kontaktanfragen bis hin zum Schnitt. Auch die Instagram-Seite liegt in meinen Händen. Das war schon viel Verantwortung und mitunter auch eine echte Zeitfrage.
Mit jeder Folge habe ich viel dazugelernt; auch wie man Interviews noch besser führt und mit der eigenen Anspannung umgeht. Zur Bundestagswahl habe ich im Sommer die Parteiprogramme auf Klimaschutz gecheckt. Das teamübergreifende Klimaressort sorgt nun seit Mitte Januar dafür, dass die Klimakrise im RND noch sichtbarer wird, worüber ich mich sehr freue. Ich denke, dazu habe auch ich einen Beitrag geleistet. Ihr merkt: „Klima und wir“ ist mein Herzensprojekt.
Und wie sieht die Produktion heute aus?
In den Abläufen hat sich seit Beginn wenig geändert: Ich bereite mich zunächst akribisch auf ein Thema vor – die klimaschädliche Modeproduktion etwa, Stichwort: Fast Fashion. Dann suche ich passende Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner dazu heraus, mache Interviewtermine aus und führe die Gespräche am heimischen Schreibtisch oder in der Podcast-Kabine im RND-Studio. Anschließend nehme ich weitere Moderationen auf, schneide den Audiobeitrag und mache mich an die Vermarktung: Teaser schreiben, Zitate für Instagram aufbereiten und so weiter.
Sicherlich ist jede Folge aufregend. Gibt es trotzdem eine, die für dich etwas ganz Besonderes war?
Ich lege jedem ans Herz, einmal „Die Psychologie der Klimakrise“ zu hören. Darin erfahren Zuhörende, warum wir vermeintlich alles über die globalen Probleme wissen und was uns dennoch vom Handeln abhält. Besonders wichtig ist mir auch die Episode zum Artensterben als die meistunterschätze Zwillingskrise parallel zum Klimawandel. Mit Tipps, was wir dagegen tun können! Mit dem Mediziner und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen habe ich außerdem ein ganz besonderes Gespräch geführt, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.