Während der Corona-Pandemie gibt es nahezu stündlich wichtige Updates aus der Politik, der Wirtschaft und der Medizin. Damit unsere Leserinnen und Leser schnell über Neuerungen informiert werden, setzen unsere Redaktionen auch auf Push Notifications. Diese werden für unsere regionalen Tageszeitungen aus dem RND Regio Hub in Hannover gesteuert.
In einem Interview erzählt Frerk Schenker, Leiter RND Regio Hub, wie die Nachrichten für die Push Notifications ausgewählt werden und welchen Zweck sie erfüllen.
Welche Stellung hat die Push-Nachricht für die MADSACK-Titel?
Frerk Schenker: Wir möchten den Leserinnen und Lesern verlässlich und aktuell die für Sie wesentlichen Nachrichten liefern. Push-Nachrichten sind nicht nur in Corona-Zeiten für uns der schnellste Weg, um unsere Leser zu informieren. Viele Menschen haben ihr Handy immer Blick, sei es aus beruflichen oder privaten Gründen. Und mit einem Push kommen wir sofort auf den Sperrbildschirm.
Wie entscheidet Ihr, welche Nachricht genügend Relevanz für einen Push hat?
Frerk Schenker: Im Regio-Hub gibt es drei Arten von Pushs: Nachrichten mit Breaking-Charakter, Lese-Pushs und Service-Pushs.
Bei Breaking-Pushs haben wir immer die regionale Brille auf. Wir pushen also nicht zwangsläufig jede Eilmeldung der Agentur, sondern fragen immer auch: Hat das für den Leser in Hannover, Lübeck oder Leipzig Relevanz? In Corona-Zeiten pushen wir sogar vermehrt regionale Nachrichten mit Breaking-Charakter, weil wir als regionale News-Quelle den Leser als Erste mit Infos versorgen können und wollen.
Mit Lese-Pushs werben wir für starke Lesegeschichten, die unsere Abonnenten interessieren könnten – und vielleicht Nicht-Abonnenten zum Abschluss eines Abos motivieren. Pushs bekommt man ja auch, wenn man die App ohne Abo auf dem Handy hat.
Bei Service-Pushs fragen wir uns immer: Hat der Leser einen echten Mehrwert durch den Push? Und würde er beim Blick auf den Push vielleicht sagen: „Danke für die Info“. Deshalb pushen wir auch mal Reminder („Achtung, ab heute ist Stadtbahnline XY eingeschränkt wegen Bauarbeiten“), selbst wenn die Info schon etwas länger in der Welt ist.
Wie schafft ihr es, so schnell zu sein? Die Werkschließungen bei VW im Zuge der Corona-Krise zum Beispiel haben unsere Portale als erste vermeldet.
Frerk Schenker: Wir haben ein sehr gutes Netzwerk. Und bei manchen Themen haben wir auch ein bisschen Glück – die Kollegen der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung hatten die VW-Info schneller als die Agentur, weil sie eben sehr dicht dran sind. Und so konnten wir die Meldung schnell für die anderen Titel übernehmen.
Generell gilt aber: Im Regio Hub sitzt ein erfahrenes Team, das es gewohnt ist, schnell zu entscheiden, ob und was wir pushen.
Wie sieht die Absprache zwischen Regio Hub und den einzelnen Titeln aus?
Frerk Schenker: Bei vielen regionalen Themenbereichen wie Staus, Straßensperrungen oder Fahndungen der Polizei pusht der Regio Hub ohne große Rücksprache mit dem Standort, weil diese Nachrichten als „push-würdig“ festgeschrieben sind. Gleiches gilt für echte (regionale) Breaking-Nachrichten. Aber wir tauschen uns natürlich viel aus, auch, um eine zweite Meinung zu hören. Gerade bei Lese-Pushs geben uns die Standorte auch viele Hinweise, weil die Kollegen vor Ort natürlich tiefer in den Interviews oder Reportagen drin sind.
Wie viele Push-Abonnenten haben unsere Titel?
Frerk Schenker: Über alle MADSACK-Titel hinweg haben wir mittlerweile die 200.000er-Marke geknackt. Angeführt von der HAZ, die alleine schon mehr als 84.500 Push-Abonnenten hat.
Können die Push-Nachrichten für alle Titel gleichzeitig ausgespielt werden?
Frerk Schenker: Nein. Aber beim Zusammenspiel von HAZ und NP ist das hilfreich. Denn grundsätzlich gilt: Kein Titel wird bevorzugt! Deshalb pushen am Niedersachsen-Desk fast immer zwei Kollegen parallel – einer für HAZ, der andere für NP. Da zwei Kollegen pushen, sind die Pushs auch anders formuliert – das machen wir bewusst so. Zudem pushen wir zielgruppengerecht: Bei der HAZ tendenziell etwas mehr Landespolitik, Wirtschaft und Kultur, bei der NP mehr 96- und People-Themen.
Was ist die Besonderheit bei Push-Nachrichten?
Frerk Schenker: Wir kommen mit dem Push in die Hosen- oder Handtaschen der Leser. Deshalb gilt: Formuliere absolut sauber und präzise – denn Fehler kannst Du nicht mehr korrigieren. Ein Korrektur-Push ist für uns der absolute Worst Case.