Wie funktioniert eigentlich die Berichterstattung rund um ein Fußballspiel in der Bundesliga? Wie geht Sportjournalismus heute? Wir blicken hinter die Kulissen.
Nach unserem Blick auf die historische Sportberichterstattung im Hannoverschen Anzeiger zeigen wir nun einen Einblick in den Sportjournalismus heute. Dafür blicken wir hinter die Kulissen eines Fußballspiels. Denn die Duelle auf dem grünen Rasen sind mediale Großereignisse mit vielen Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern und bringen damit besondere Herausforderungen für die Journalistinnen und Journalisten.
Die Sportberichterstattung der Neuen Presse und der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung übernimmt die MADSACK Sport Unit Hannover. Digital berichtet das Team im Sportbuzzer über den hannoverschen Fußball. Besonders im Fokus stehen dabei die Fußballer von Hannover 96. Deshalb muss moderner Sportjournalismus nah dran und schnell sein.
Morgens früh: Letzte Infos vor dem Spiel
Während die meisten 96-Fans noch gemütlich am Frühstückstisch sitzen, bereitet Sportbuzzer-Redakteur Ulrich Bock die letzten Informationen am Spieltag auf. Wie könnte Hannover 96 spielen? Hat sich noch wer verletzt? Gibt es noch Karten?
Das Warten auf die Promis
Für ihn bleibt jeder Promi gern stehen – anderthalb Stunden vorm Spiel postiert sich Redakteur Christoph Dannowski vor dem VIP-Eingang. Er spricht mit den wichtigen Gästen natürlich nicht nur über die sportlichen 96-Aussichten, er erfährt auch allerlei private Neuigkeiten.
Zu lesen ist das alles in seiner Kolumne in der Montag-Ausgabe der Neuen Presse – und manchmal auch schon vorher digital. Dannowski dreht selbstverständlich auch während des Spiels und noch lange nach Schlusspfiff seine Runden im Logenbereich.
Sportjournalismus: Die Aufstellung ist da
Reporter Dirk Tietenberg ist meist als einer der Ersten an der Arena. Er hat beste Kontakte zum 96-Innenleben. Um 14.35 Uhr hat er sich die 96-Aufstellung für das Spiel besorgt und präpariert seine Ausrüstung vorm Stadion – ein paar Minuten später steht für die Sportbuzzer-User sein Video mit allen Informationen zum Spiel online.
Wie das dann aussieht, können Sie hier sehen.
Anpfiff: Das Spiel geht los
Auf der Pressetribüne haben sich bereits die Redakteure eingefunden. Uwe von Holt (von links), Dirk Tietenberg und Jonas Szemkus schauen auf ihren Plätzen in der Reihe 10 auf das Spielfeld. Auch hier sind die Laptops im Einsatz, während des Spiels werden schon Einzelkritik und Teile des Spielberichts vorbereitet.
Das Spiel behalten sie natürlich immer im Auge, das Team tauscht sich ständig über Details und taktische Kniffe aus. Wenn es kniffelig wird, etwa bei Elfmeterszenen, gibt’s den Kontrollanruf in der Redaktion – dort läuft Sky live, die Kollegen passen auf.
Im Einsatz am Platz: Die Fotografen
Rund 2.500 Schüsse macht der freie Fotojournalist Florian Petrow (oben) während eines Spiels, er ist Spezialist für besonders ausdrucksstarke Jubelszenen. In der Halbzeitpause und sofort nach dem Spiel bearbeitet Petrow genauso wie die freie Fotografin Maike Lobback (unten) etwa 100 ausgesuchte Fotos im Detail, sie werden vom Laptop in die Redaktion gesendet, der Sportbuzzer bringt die frischen Bilder sofort.
Am späten Abend nochmal der Check von Lobback und Petrow – vielleicht ist ja eine wichtige Szene vorher unentdeckt geblieben. In jedem Fall gibt es Nachschub für die Redaktion.
Online alles im Griff
Die Mitarbeiter in der Redaktion des Sportbuzzer sind auf Zack: Die Aufstellung wird schnell veröffentlicht, der Ticker ständig aktualisiert und die Berichte aus dem Stadion verarbeitet. Sie haben auch die Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter oder Instagram im Blick und bespielen sie mit Inhalten.
Nach dem Abpfiff wird es dann nochmal stressig: Der Spielbericht, die Einzelkritik der 96-Profis und der Kommentar zum Spiel kommen schnell auf die Seite.
Die Stimmen nach dem Spiel
Kurz nach dem Spiel wird es im Bauch der Arena kribbelig – in der Mixed Zone treffen Journalistinnen und Journalisten auf die Spieler. Hier entstehen TV-Interviews in den speziellen Kamera-Ecken, unsere Reporter warten in der ersten Reihe mit Aufnahmegeräten und auch klassisch mit dem Block für wichtige Stichworte. Viele Aussagen gehen online, andere Reaktionen fließen später in die Zeitungstexte ein.
Die Konferenz nach dem Spiel
Eine Dreiviertelstunde nach Abpfiff erscheinen die Trainer im Keller der Arena – Pressekonferenz. In der ersten Reihe warten Redaktionsleiter Carsten Bergmann (Mitte) und die Redakteure Jonas Szemkus (links) und Uwe von Holt, die Laptops aufgeklappt. Der Spielbericht wird noch mal verfeinert, der Kommentar aktualisiert, die Reaktionen werden gesendet.
Die Sonntags-Analyse
Wenn 96 am Samstag spielt, berichtet der Sportbuzzer beinahe live – für die gedruckte Zeitung am Montag ist ein bisschen mehr Zeit, die auch für eine Konferenz in den Redaktionsräumen genutzt wird.
Am Sonntag vertieft die Redaktion die Themen und Geschichten für die Titelseiten und die Sportseiten, es gibt fundierte Kommentare, Analysen, ein spannendes Interview, die große Einzelkritik und viele weitere wichtige Informationen.
Das ist aber längst nicht der einzige Job am Sonntag. Die Leserinnen und Leser finden in ihrer Montag-Ausgabe regelmäßig weitere Sportseiten, vor allem mit lokalen Themen – und sind digital im Sportbuzzer immer auf dem neuesten Stand.
Das war ein Einblick in den Sportjournalismus rund um ein Spiel von Hannover 96. Weitere Eindrücke in die journalistische Arbeit bei der MADSACK Mediengruppe gibt’s in der Rubrik „Journalismus“.